„Kleine Heimat“ für Obdachlose in Tübingen
In Zusammenarbeit mit Sozialverantwortlichen der Stadt Tübingen konnten am
15. September 2021 sowohl eine Anlage mit 9 Schließfächern bei Streetwork in der Brunnenstraße 9 als auch weitere drei Schließfächer bei der Bahnhofsmission am Kupferbau an den Bahngleisen aufgestellt werden.
Alle diese Schließfächer in der bewährten Größe 90x60x50 cm – ob im Außenbereich wie in Tübingen aus verzinktem Metall oder aus furniertem Möbelholz für den Innenbereich – werden nach individuellen Plänen von Strafgefangenen in der Schlosserei bzw. Schreinerei der JVA Heilbronn hergestellt.

Die Erfahrungen der von der Wohnungslosigkeit betroffenen Personen haben gezeigt, dass diese ohne das belastende Gepäck in der Lage sind, mobiler zu reagieren, wenn es darum geht, unterschiedlichen Bedürfnissen und Verpflichtungen im Alltag nachzukommen, insbesondere bei Behördengängen sowie bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Ihre Chancen, wieder in ein „normales Leben“ zurückzukehren, steigen dadurch erheblich.
Obdachlose, die über ein Gepäckschließfach verfügen, sind nicht mehr gezwungen, aus Angst vor Diebstahl und körperlicher Gefahr sich in der Obdachlosenszene aufzuhalten, sondern können eigene Wege gehen, sich auf diese Weise von Alkohol und Drogen fernhalten und damit auch in der Öffentlichkeit zu einem positiven Städtebild beitragen.